1. Allgemeines

1 Allgemeines

Die Lehrveranstaltung wird in Zusammenarbeit des Instituts für Materialprüfung und Baustofftechnologie (IMBT/TVFA) und des Instituts für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme (IGMS) abgehalten.

Die Aufteilung der Lehrleistung auf beide Institute erfolgt folgendermaßen:

Lehreinheit - Vorbesprechung (IMBT/TVFA, IGMS)
Lehreinheit - Einführung in die ZfP-Verfahren (IMBT/TVFA)
Lehreinheit - Einführung in die Monitoring-Verfahren (IGMS)
Lehreinheit - Feldübung zu den ZfP-Verfahren (IMBT/TVFA)
Lehreinheit - Laborübung zu den Monitoring-Verfahren (IGMS)
Lehreinheit - Abschlusspräsentation zu den ZfP-Verfahren (IMBT/TVFA)
Lehreinheit - Abschlusspräsentation zu den Monitoring-Verfahren (IGMS)
gemeinsame Beurteilung (IMBT/TVFA, IGMS)

In den folgenden Ausführungen wird das didaktische Konzept für die zerstörungsfreien Prüfverfahren vorgestellt. Die Beschreibung der Lernziele, Lehrmethoden und Lehrmittel beziehen sich deshalb nur auf die Anwendung zerstörungsfreier Prüfverfahren (ZfP-Verfahren).

1.1 Zielsetzung

Generelles Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden einen Zugang zur Anwendung von Verfahren und Geräten zu zerstörungsfreien Prüfverfahren (ZfP) und Monitoring-Verfahren (Mon) zu verschaffen.

Die Studierenden sind nach der Lehrveranstaltung in der Lage ...

die gezeigten Prüfverfahren anzuwenden.
die physikalischen Prinzipien der Prüfverfahren zu beschreiben.
die gewonnenen Messergebnisse auszuwerten und zu interpretieren.
ein geeignetes Prüfverfahren für eine vorgegebene Messaufgabe auszuwählen und die Auswahl zu begründen.
zu beurteilen, unter welchen Bedingungen die Anwendung eines Verfahrens möglich und sinnvoll ist.
eine Aussage über mögliche Unsicherheiten und die Grenzen der Interpretation der Analyseergebnisse zu machen.

1.2 Lehrmethoden

Nachdem die Lehrveranstaltung relativ kurz und mit Inhalten gut gefüllt ist, bleibt für die Lehrperson relative wenig Spielraum, ihr gesamtes persönliches Portfolio an Lehrmethoden zur Anwendung zu bringen. Es deshalb sinnvoll, sich auf eine reduzierte Auswahl an Lehrmethoden zu beschränken.

Meine persönliche Erfahrung mit der Abhaltung dieser Lehrveranstaltung lässt sich auf folgende Empfehlungen herunterbrechen:

Kurze Vorträge mit anschließender Diskussion. Der Vortrag dient dazu, das Thema zu umreißen und ist deshalb kurzzuhalten. In der Diskussion können dann immer noch weitere Details eingefügt und die Inhalte vertieft werden. Durch das dialogische Unterrichtsgespräch wird die aktive Teilnahme der Studierenden angeregt. Dies erfordert jedoch etwas Geduld und Engagement von der Lehrperson, damit die Diskussion auch zustande kommt und Fahrt aufnehmen kann.
Persönlichen Bezug zu den Inhalten herstellen. Die Aufmerksamkeit der Studierenden und deren aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist größer, wenn diese das Gefühl haben, dass die Inhalte einen persönlichen Zweck erfüllen. Daher ist es sinnvoll, Beispiele aus dem täglichen Leben und der Berufspraxis zur Motivation der Lerninhalte zu verwenden. Die Darstellung realer Anwendungsszenarien erleichtert dabei den Studierenden den persönlichen Zugang zu den Inhalten. Warum sollte man auch etwas lernen, dass für einen selbst keinen Wert hat oder nicht relevant ist?
Arbeiten im Team. Durch die Gruppenarbeit (Übungsaufgabe 2 - Kurzpräsentation) wird das gemeinsame Tun und die damit verbundenen sozialen Kompetenzen gefördert. Die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der Gruppenarbeit bei der Abschlusspräsentation bietet dabei den Schutz der Gruppe. Wer steht schon gerne alleine vor dem Auditorium und beantwortet die Fragen der Lehrperson?
Einzelarbeit und Mitarbeit. Die Einzelarbeit (Übungsaufgabe 1 - Untersuchungsbericht) und die Mitarbeit ermöglicht gemeinsam mit der Gruppenarbeit eine gute Mischung aus individueller Beurteilung und der Beurteilung von Gruppenleistungen. Das Hauptgewicht liegt in dieser Lehrveranstaltung klar bei der Beurteilung individueller Leistungen. Die individuelle Beurteilung der Mitarbeit belohnt jene Studierenden, die aktiv und mit Interesse an der Lehrveranstaltung teilnehmen. Die aktive Mitarbeit ist jedoch von der Lehrperson zu motivieren, möglich zu machen und zu unterstützen.
Feedback-Kultur. Regelmäßig Feedback von den Studierenden einzuholen, ermöglicht der Lehrperson eine fortlaufende Nachjustierung des eigenen Lehrverhaltens. Damit ist es beispielsweise möglich, wichtige Inhalte, die von den Studierenden noch nicht verstanden wurden, nochmals zu erklären. Feedback kann im persönlichen Gespräch, in mündlicher Form oder anonymisiert im Plenum (feedbackr) eingeholt werden. Ein wichtiger Teil der Feedback-Kultur ist es, auch den Studierenden Feedback zu geben. Im besten Fall ist dieses Feedback ein "Feed-Forward", beispielsweise in Form eines korrigierten Laborberichts mit Anmerkungen, die konkrete Verbesserungsvorschläge enthalten.

1.3 Leistungen und Leistungsbeurteilung

Die Leistungsbeurteilung der gesamten Lehrveranstaltung besteht aus der Summe der Beurteilungen der Themenblöcke "zerstörungsfreie Prüfverfahren" und "Monitoring-Verfahren". In jedem Themenblock können von den Studierenden 50 Punkte erreicht werden. Die Verteilung der 50 Punkte auf die einzelnen Leistungen innerhalb der beiden Blöcke ist in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Die Lehrveranstaltung gilt als nicht bestanden (5, nicht genügend), wenn weniger als 51 Punkte erreicht werden. Die Noten 1 bis 4 sind äquidistant zwischen 51 und 100 Punkten verteilt.

Block	Beschreibung	Punkte
ZfP	Mitarbeit während der Feldübung	5
ZfP	Übungsaufgabe 1 - Untersuchungsbericht	30
ZfP	Übungsaufgabe 2 - Abschlusspräsentation	15
ZfP	Summe ZfP	50
Mon	Mitarbeit während der Laborübung, Übungsaufgabe 1 - Untersuchungsbericht, Übungsaufgabe 2 - Abschlusspräsentation	50
LV	Summe	100

1.4 Terminplanung

Bei der Lehrveranstaltung handelt es sich um ein Wahlfach im Masterstudium der Bauingenieurwissenschaften. Nachdem die Studierenden oft sehr starre Terminpläne im Bereich der Pflichtfächer haben, ist es sinnvoll den Terminplan flexibel und in Koordination mit den Studierenden zu gestalten.

Die erste Lehreinheit, die Vorbesprechung, wird von den Lehrpersonen fixiert und findet am Beginn des Semesters statt. In der Vorbesprechung ist neben der Vorstellung der Lerninhalte auch der endgültige Terminplan für die weiteren Lehreinheiten gemeinsam mit den Studierenden festzulegen.

Für die weiteren Lehreinheiten empfiehlt es sich, gewisse Zeitabstände einzuhalten. Die Zeitabstände sind dabei so zu wählen, dass die Studierenden ausreichend Zeit haben, um die erforderlichen Arbeiten (Übungsaufgaben, Vorbereitung) zu erledigen. In der nachfolgenden Tabelle findet sich ein Vorschlag für den zeitlichen Ablauf der Lehreinheiten.

Lehreinheit(en), Selbststudium	Zeitabstand
Lehreinheit, Vorbesprechung (ZfP, Mon)
	frei wählbar
Lehreinheiten, Einführung (ZfP, Mon)
Selbststudium, Vorbereitung auf die Feldübung (ZfP) bzw. die Laborübung (Mon)	~ 1 Woche
Lehreinheiten, Feldübung (ZfP), Laborübung (Mon)
Selbststudium, Vorbereitung auf Besprechung zur Datenanalyse	~ 1 Woche
Lehreinheiten, Besprechung zur Datenanalyse (ZfP, Mon)
Selbststudium, Erstellen des Untersuchungsberichts und der Kurzpräsentation	~ 3 Wochen
Lehreinheiten, Abschlusspräsentation (ZfP, Mon)
Selbststudium, Fertigstellung und Abgabe des Untersuchungsberichts	~ 1 Woche
Beurteilung (ZfP, Mon)

1.5 Studienrechtliche Aspekte

Die Lehrveranstaltung geht über 1 Semesterwochenstunde (1,5 ECTS). Daraus ergeben sich 15 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten (11,25 Kontaktstunden mit der Lehrperson) und ein Arbeitspensum von 37,5 Stunden für die Studierenden. Vom gesamten Arbeitspensum entfallen 26,25 Stunden auf das Selbststudium (Vorbereitung, Nachbereitung, Prüfungsvorbereitung, etc.).

Aufteilung der Kontaktstunden und Unterrichtseinheiten nach Lehreinheiten:

Lehreinheit	Abhaltung durch	Unterrichts- Einheiten	Kontakt-Stunden
Vorbesprechung (ZfP, Mon)	IMBT/TVFA, IGMS	1	0,75
Einführung (ZfP)	IMBT/TVFA	1	0,75
Einführung (Mon)	IGMS	1	0,75
Feldübung (ZfP)	IMBT/TVFA	3	2,25
Laborübung (Mon)	IGMS	3	2,25
Besprechung zur Datenanalyse (ZfP)	IMBT/TVFA	1	0,75
Besprechung zur Datenanalyse (Mon)	IGMS	1	0,75
Abschlusspräsentation (ZfP, Mon)	IMBT/TVFA, IGMS	4	3,00
Summe		15 UEH	11,25 h

Prüfungsantritt

Nachdem die Lehrveranstaltung als Übung (Lehrveranstaltungstyp UE) geführt wird und deshalb immanenten Prüfungscharakter hat, ist der Prüfungsantritt explizit zu definieren. Dieser erfolgt mit der Teilnahme an der Feldübung zu den zerstörungsfreien Prüfverfahren und der Teilnahme an den Laborübungen zu den Monitoring-Verfahren. Nach erfolgtem Prüfungsantritt erhält der/die Teilnehmer/Teilnehmerin eine Beurteilung gemäß der erbrachten Leistungen. Andernfalls wird der/die Teilnehmer/Teilnehmerin nicht beurteilt (zählt auch nicht als Prüfungsantritt).

UE Anwendung ZfP- und Monitoringverfahren

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